Für den VHS-Kurs "Auszeit! Entspannungstechniken erleben im Geschichtenhof Wyhra" am Samstag, dem 15.06. sind noch Restplätze vorhanden. Anmeldungen nimmt die VHS Landkreis Leipzig entgegen.
Wer noch unentschlossen ist, dem sei der Bericht einer Teilnehmerin des Mal- und Zeichenkurses ans Herz gelegt, der das Ambiente des Museumshofes und die entspannte Stimmung während des Kurses eindrücklich wiedergibt:
Malen in Wyhra (von Kathrin Schöttel)
Eigentlich hatte ich die Entscheidung, am Malkurs teilzunehmen, ziemlich spät getroffen. Zu viel Aufwand, eigentlich könnte man länger schlafen, und das auch noch am Pfingstsamstag… Im Nachhinein bin ich heilfroh, dass ich mich selbst überredet habe. Wer den Geschichtenhof kennen lernt, ist schon bezaubert von diesem idyllischen Ort, ein liebevoll restaurierter Bauernhof mit einer sehr schönen Ausstellungspräsentation […]
Dieser Tag im Mai war nach einer verregneten Nacht frisch und kühl, nicht kalt, Wolken am Himmel, kein Lüftchen, eine Stille zum Greifen. Kein Motorengeräusch, kein Straßenlärm, nichts. Und: keine Pflichten, außer sich auf eine freundliche junge Frau - Künstlerin - einzulassen und andere Menschen kennen zu lernen, die ebenso diesen Ort ausgesucht hatten für ein kreatives Erlebnis.
Nun ist mein Alltag wie bei vielen anderen normalerweise ausgefüllt mit Pflichten von früh bis abends, bei mir durch Pflege zu Hause, einen turbulenten Job, der, obwohl er mir Spaß macht, schon oft anstrengend ist, oft herausfordernd. Schon lange keinen Pinsel mehr in der Hand gehabt, nicht Zeit, auch keine Lust mehr seit langem, müde, angeschlagen und am Freitag auch noch grenzwertig angespannt. Ich habe alle Utensilien verärgert irgendwie zusammengerafft und ins Auto gepackt, auf den letzten Drücker. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Und dann stand ich dort und hörte erstmal – nichts. Der Kurs begann und ich konnte mich schrittweise auf die Inhalte einlassen und erlebte das erste Mal seit Monaten, wie es ist, sich einfach nur auf eine Sache intensiv einzulassen, ohne dass irgendeiner etwas von einem will. Es war FLOW pur. Es war trotz gelegentlicher Tropfen vom Himmel sogar möglich, unser Picknick im Freien zu genießen, alle saßen mehr oder weniger still und in sich gekehrt oder ins Gespräch vertieft da, beeindruckt von dieser magischen Stille und einem Stück heiler Welt, wie aus der Zeit gefallen. Die Natur im Mai mit sattgrünen Wiesen, Blumen und grasenden Pferden auf der Koppel nebenan, Streuobstwiese und Bauerngarten. Idylle pur.
Am Abend, nachdem die Künstlerin am Bahnhof abgeliefert und alle Spuren unserer Malaktion wieder verschwunden waren, fuhr ich heim, wie aufgewacht aus einem Traum, wahrhaftig tiefenentspannt, verblüfft über meine Reaktion, weil ich sonst eher am Tun und Machen bin. Was für ein Tag! Noch in den Tagen danach habe ich diese Zufriedenheit und Ruhe gespürt. War den Leuten dankbar, die sich so liebevoll um das Ganze dort kümmern, das spürt man überall.
Ein Tag Auszeit hat mich aus dem Hamsterrad gerissen. Da muss ich wieder hin, das steht fest.
